Schwangerschaft & Baby
07.08.2025
Geburt Kaiserschnitt

Kaiserschnitt oder normale Geburt

Schwangere Mutter mit Kind auf einem Sofa

Während früher der Kaiserschnitt nur bei komplizierten Geburten infrage kam, zeichnet sich in den letzten Jahren ein Trend zum gewünschten Kaiserschnitt ab. Werdende Mütter wägen immer häufiger Vor- und Nachteile einer normalen Geburt gegenüber einem Kaiserschnitt ab. Wann ein Kaiserschnitt die bessere Lösung ist und wann eine normale Geburt empfohlen wird, erfährst du in diesem Artikel.

Kaiserschnitt statt natürlicher Geburt – medizinische Gründe

Es gibt einige medizinische Gründe, bei denen eine Geburt per Kaiserschnitt von Ärzten angeraten wird. Hierbei wird in absolute Gründe (medizinisch: absolute Indikation) und relative Gründe (medizinisch: relative Indikation) unterschieden. Bei einer absoluten Indikation ist der Kaiserschnitt die einzige Option, bei einer relativen Indikation ist der Kaiserschnitt noch verhandelbar und muss von Fall zu Fall entschieden werden.

Absolute Indikatoren für einen Kaiserschnitt sind beispielsweise:

  • Querlage des Kindes
  • Ein Riss in der Gebärmutter oder das Risiko dafür
  • Mutterkuchen liegt vor dem Gebärmutterhals
  • Mutterkuchen hat sich vorzeitig abgelöst
  • Fehlbildung des Kindskopfes, sodass er nicht durch das mütterliche Becken passt
  • Fehlbildungen des Kindes, die eine natürliche Geburt erschweren oder unmöglich machen
  • Nabelschnurvorfall mit abgeknickter Nabelschnur
  • Bakterielle Infektion der Fruchthöhle

Relative Indikatoren für einen Kaiserschnitt sind beispielsweise:

  • Mehrlingsschwangerschaft
  • Verlängerter Geburtsverlauf und damit einhergehende Erschöpfung der Mutter
  • Auffälliges CTG (Herztöne und Wehen nicht regulär)
  • Geburtsstillstand
  • Kindsgewicht über 4500 Gramm und damit verbundenes Risiko, das es nicht durch das mütterliche Becken passt
  • Kindsgewicht unter 1500 Gramm
  • Frühgeburt vor Woche 32
  • Früherer Kaiserschnitt oder OPs an der Gebärmutter

Dein Arzt oder deine Ärztin bespricht mit dir in jedem Fall die Geburt und berät dich, ob eine normale Geburt möglich ist oder ob ein Kaiserschnitt notwendig ist. Du kannst es unter Absprache mit dem Klinikpersonal auch erst einmal auf natürlichem Weg probieren und der Kaiserschnitt ist sozusagen die Notlösung, falls die normale Geburt nicht funktioniert hat.

Kaiserschnitt ohne medizinische Indikatoren: der Wunsch-Kaiserschnitt

Immer häufiger fragen werdende Mütter ohne medizinische Indikationen nach einer Geburt per Kaiserschnitt. Die Gründe hierfür sind häufig die Angst vor Verletzungen im Genitalbereich oder der Wunsch nach einem exakten Geburtstermin. Auch eine anschließende Sterilisation kann der Grund für einen Wunsch-Kaiserschnitt sein.

Ärzte warnen jedoch davor, den Kaiserschnitt im Gegensatz zu einer normalen Geburt zu idealisieren. Die Nachteile eines Kaiserschnitts sind nämlich nicht zu unterschätzen.

Nachteile für die Mutter:

  • Der Wundheilungsprozess dauert länger: Die Kaiserschnittnarbe muss verheilen und bereitet auch Tage und Wochen nach dem Kaiserschnitt noch Schmerzen.
  • Du musst länger im Krankenhaus bleiben, da du nach der OP geschwächt bist.
  • Die Schmerzen der Schnittwunde lenken dich von deinem Baby ab. Eventuell ist davon auch die Milchproduktion betroffen – es kann zu Verzögerungen des Milcheinschusses

Nachteile für das Baby:

  • Erhöhtes Risiko für Übergewicht, Allergien oder Asthma: Da das Kind nicht durch den Geburtskanal gepresst wird, kommt seine Haut nicht mit der dortigen Bakterienflora in Berührung. Studien zeigen, dass diese Bakterien die Gesundheit des Babys nachhaltig fördern beziehungsweise dass das Fehlen der Bakterien das spätere Risiko für Übergewicht, Allergien oder Asthma beim Kind erhöhen. Auch Neurodermitis kann eine Spätfolge sein.
  • Erhöhtes Risiko für Durchfall und schwächeres Immunsystem: Bei der natürlichen Geburt schlucken Babys das Vaginalsekret der Mutter. Dieses enthält wichtige Bakterien, die für den Aufbau einer gesunden Darmflora entscheidend sind. Die Geburt durch Kaiserschnitt ist hingegen fast steril. Kaiserschnitt-Babys haben demzufolge später häufiger Durchfallerkrankungen und ein schwächeres Immunsystem.

Lungenatmung verzögert sich: Weil das Baby nicht durch den engen Geburtskanal muss, wird auch das Fruchtwasser nicht aus den Lungen gedrückt und muss stattdessen abgesaugt werden. Das kann in manchen Fällen bedeuten, dass das Neugeborene nicht richtig atmen kann und einige Tage auf der Intensivstation verbringen muss.

Normale Geburt – das spricht dafür

Es lässt sich sagen, dass eine natürliche Geburt entscheidende gesundheitliche Vorteile gegenüber einem Kaiserschnitt bringt. Sie ist das, was die Natur für Mutter und Kind vorgesehen hat.

Wenn medizinisch kein Kaiserschnitt notwendig ist, sprechen unter anderem folgende Vorteile für eine natürliche Geburt:

  • Das Risiko für Blutungen, Thrombosen oder Infektionen liegt bei natürlichen Geburten wesentlich niedriger als bei Kaiserschnittgeburten.
  • Der stationäre Krankenhausaufenthalt ist bei einer natürlichen Geburt kürzer als beim Kaiserschnitt. Das macht die Versorgung des Neugeborenen sowie etwaiger Geschwisterkinder deutlich einfacher.
  • Die Milchversorgung des Babys ist oft unmittelbarer: Während nach dem Kaiserschnitt die Mutter unter Schmerzen und Unbeweglichkeit leidet, sind Mütter nach einer natürlichen Geburt oft schneller in der Lage, ihr Neugeborenes mit Muttermilch zu versorgen. Das liegt auch daran, dass natürlich geborene Babys oft unmittelbar nach der Geburt angelegt werden und der Milchfluss so auf natürliche Weise in Schwung gebracht wird.
  • Normal geborene Kinder haben aufgrund der vaginal vorkommenden Bakterien und den Kontakt mit Ihnen ein stärkeres Immunsystem und eine gesündere Darmflora.
  • Das Risiko für spätere Allergien, Asthma oder Übergewicht ist bei normal geborenen Babys geringer.

 

Natürliche Geburt – Ängste und Nachteile

Frauen, die sich einen Kaiserschnitt wünschen, haben häufig Angst vor den Geburtsschmerzen einer natürlichen Geburt sowie vor den Folgeschäden wie Dammrissen oder Schädigungen des Beckenbodens. Dammrisse und Dammschnitte heilen nach der Geburt wieder ab und sind normale Begleiterscheinungen nach natürlichen Geburten. Wer Angst vor einem Dammschnitt hat, sollte sich vor Augen halten, dass die Kaiserschnittnarbe ebenso schmerzt und eine Weile braucht, bis sie vollständig verheilt ist.

Beckenbodentraining kann Schäden am Beckenboden vorbeugen. Selbst nach der Geburt hilft ein solches Training im Rahmen der Rückbildung, den Beckenboden zu regenerieren. Nur bei stark übergewichtigen Frauen oder sehr großen Babys könnte ein Kaiserschnitt die bessere Alternative zur natürlichen Geburt sein, wenn es um den Beckenboden geht. Sprich hier am besten mit deinem Arzt oder deine Ärztin über Komplikationen und Risiken.

Kaiserschnitt versus natürliche Geburt – Fazit

Alles in allem lässt sich sagen, dass die Vorteile einer natürlichen Geburt bei Frauen ohne medizinische Indikationen deutlich überwiegen. Ein Kaiserschnitt sollte nur aus medizinischen Gründen bevorzugt werden. Die Natur hat verschiedene Mechanismen eingebaut, die bei der natürlichen Geburt zur zukünftigen Gesundheit deines Babys beitragen. Und mit einer guten Begleitung kommst du nach einer natürlichen Geburt in der Regel auch wieder schneller auf die Beine als nach einem Kaiserschnitt. Eine umfassende Geburtsvorbereitung und eine liebevolle Begleitung sowie ein Krankenhaus, in dem du dich gut aufgehoben fühlst, helfen dir dabei.

Anders gestaltet es sich, wenn ein Kaiserschnitt aus medizinischen Gründen notwendig wird. Dann ist er in jedem Fall die bessere Entscheidung für dich und dein Kind. Mit einer guten Stillbegleitung und einer guten Rückbildung muss es auch hier keine größeren Nachteile für dich und dein Baby geben.

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