Oft werden wir gefragt, wie denn ein Vororteinsatz unseres Stammzellteams aussieht. Darum hier nun mein kleiner Bericht über unsere 20. Anwendung: Anfang Januar erhielt ein Junge sein eigenes Nabelschnurblut. Wir sind extra mit einem Kleinbus gefahren, weil wir nicht wussten, ob das Klinikum uns einen Arbeitsplatz mit einer Sicherheitswerkbank zur Verfügung stellen konnte.

Oft werden wir gefragt, wie denn ein Vororteinsatz unseres Stammzellteams aussieht. Darum hier nun mein kleiner Bericht über unsere 20. Anwendung:  Anfang Januar erhielt ein Junge sein eigenes Nabelschnurblut. Wir sind extra mit einem Kleinbus gefahren, weil wir nicht wussten, ob das Klinikum uns einen Arbeitsplatz mit einer Sicherheitswerkbank zur Verfügung stellen konnte.

Somit waren meine Kollegin und ich angehalten, alle Arbeitsgeräte mitzunehmen. Dazu zählt zum einen der Cryoshipper, in dem das Nabelschnurblut transportiert wird. Das ist eine Art pilzförmiger Mini-Tank, der mit Stickstoff gefüllt ist, so dass das Nabelschnurblut bis zum Einsatz konstant tiefgefroren bleibt.

Dieser Cryoshipper wird mit Haltegurten etwa in der Wagenmitte festgebunden. Dort befindet er sich in einer Pufferzone und ist durch die Airbags und die Gerätschaften nach hinten bestens geschützt. Dann nehmen wir auf jeden Fall auch immer ein Gerät zum Auftauen des Blutes mit. Die Art und Menge der weiteren Gerätschaften ist bei jeder Transplantation unterschiedlich und hängt auch davon ab, ob das Blut vor Ort auf Wunsch der Ärzte noch gewaschen wird.

Noch am Vormittag traf unser Kleintransporter in der Klinik ein. Wir nahmen Kontakt mit dem transplantierenden Arzt auf. An einem extra zur Verfügung gestellten Arbeitsbereich bauten wir dann unsere Geräte auf und begannen mit der Aufbereitung. Im Patientenzimmer wurden wir und das Transplantat freundlich von der Mutti des kleinen Jungen empfangen, er selbst schlief bei der anschließenden Transplantation durch den Arzt.

Einige solcher Einsätze haben wir bis heute schon getätigt und von Routine ist noch immer keine Spur. Es ist etwas ganz anderes, dem Patienten dabei selbst gegenüber zu stehen. Die Eltern stecken viel Hoffnung in uns. Und wir tragen eine sehr große Verantwortung. Wir haben nur ein Transplantat und keine Ausweichmöglichkeit. Wir sind sehr angespannt. Das lässt erst nach, wenn wir das Transplantat an den behandelnden Arzt zum Einsatz übergeben.

(Claudia Tonn)

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